Baumpflege
Bäume in Grünanlagen und privaten Gärten sind nicht nur gestalterisch wertvoll, sondern besitzen zugleich bestimmte Funktionen an ihrem Standort für Ihre Besitzer und Nutzer.
Unser Arbeitsschwerpunkt in der Baumpflege liegt häufig darin, den Einklang zwischen der Wuchsentwicklung von Bäumen und dem sich ebenfalls verändernden Baumumfeld anzustreben.
Die 20 jährige gärtnerische Berufserfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig und umfangreich fachgerechte Baumpflege heutzutage ist.
Insbesondere die Verkehrssicherheit spielt für Baumeigentümer eine wichtige Rolle.
Baumpflege beginnt mit der Baumpflanzung und der Jungbaumpflege.
Pflanzung und Pflege von Jungbeständen richtig ausgeführt, fördern die Entwicklung des Baumes und vermeiden Fehlentwicklungen der Krone.
Fachgerechte Baum- und Gehölzpflanzungen gewährleisten die Grundlage für nachhaltige Grünplanung.
Hier bestehen aktuelle Regelwerke, die nicht nur die Pflanzung, sondern auch die Qualität unserer Pflanzware gewährleisten.
Wir haben uns als gärtnerischer Fachbetrieb auf seilunterstützte Arbeitstechnik spezialisiert.
Die Fotos zeigen die Arbeit mithilfe der Seilklettertechnik. Hier ist das Beispiel der Ulme in Eckelsheim dargestellt. Die Bilder zeigen die unterschiedlichen Positionen und das Arbeiten in der Baumkrone.
Die Seilklettertechnik ermöglicht uns, baumbiologisch sinnvolle Kronenpflege durchzuführen und den Habitus der verschiedenen Baumarten beim Schnitt zu berücksichtigen. Oft ist die Seilklettertechnik die einzige und effektivste Möglichkeit Schnitt- oder Fällmaßnahmen auszuführen, aufgrund von engen Räumen vor Ort und schwieriger Zugänglichkeit der Baumstandorte.
Unsere Schnittkonzepte richten sich nach dem aktuellen Stand der Technik. Die Leistungen im Rahmen der Baumpflege umfassen alle beschriebenen Arbeiten, die gemäß der Zusätzlich Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Baumpflege festgelegt sind.
Die Baumpflege ist in Deutschland eine relativ junge Branche, deren Anfänge die frühere Baumchirurgie war. Die Entwicklung dieses Berufes hat die Arbeitsmethodik und den Baumschnitt an sich verändert.
Mit der Entwicklung der Baumpflegebranche änderten sich ebenfalls die Materialien, Werkzeuge und Arbeitstechiken für Baumschittmaßnahmen.
Durch die Technik und Positionierung einzelner Schnitte in der Baumkrone haben sich die Konzepte und Pflegepläne von Bäumen heutzutage differenziert.
Wissenschaftliche Untersuchungen zu Baumschnittmethoden und zum Zeitpunkt von Schnittmaßnahmen, habe die Baumpflege stark verändert. Damit ist die moderne Baumpflege mit ihren aktuellen Inhalten, Grundlage unserer Arbeitsmethodik in der Praxis und Planung.
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Kronenpflege
Es ist heute möglich, fachgerechte Kronenpflege mit Rücksicht auf die einzelnen Baumarten durchzuführen. Auch der ideale Schnittzeitpunkt von Baumarten wurde untersucht und wissenschaftliche Empfehlungen formuliert.
Die Kronenpflege beinhaltet die Erfordernisse aus dem direkten Umfeld und die Entnahme von Totholz in der Krone.
Mit der Kronenpflege sollen Wuchsanomalien korrigiert oder Fehlentwicklungen in der Krone vorgebeugt werden.
Insbesondere für Großbäume sind fehlerhafte Schnittkonzepte in jeglicher Hinsicht schädlich und für die zukünftige Entwicklung nachteilig. Die individuelle, artgerechte und funktionsbezogene Baumpflege in öffentlichen und privaten Bereichen wird deshalb immer wichtiger. Falsche Schnittmaßnahmen schaden der Baumgesundheit und bedeuten langfristig gesehen einen Mehraufwand an Arbeit und finanziellen Mitteln.
Gerade bei großen Baumarten gilt es früh genug zu wissen, welche Funktionen der Baum an seinem Standort erfüllen soll und wie er sich langfristig, artgerecht und gesund entwickeln kann.
Häufig stellen Baumeigentümer sehr unterschiedliche Anforderungen an ihre Bäume. Das kann mit den baumbiologischen Ansprüchen der verschiedenen Baumarten in Konflikt stehen.
Wir versuchen mit unseren Schnittmaßnahmen auf beide Seiten einzugehen, damit Ihre Bäume gesund und verkehrssicher bleiben.
Ist es notwendig und sinnvoll, arbeiten wir mit Hubarbeitsbühnen, um Baumarbeiten angemessen ausführen zu können. Dies ist häufig im Bereich von Straßenbegleitgrün der Fall. Die Fotos zeigen Baumarbeiten im Straßenbereich der Verbandsgemeinde Monsheim bei Worms/ Rhein.
An dieser alten Lindenallee wurde Kronenpflege durchgeführt und der Bereich über der Straße und dem Gehweg, das sogenannte Lichtraumprofil freigestellt.
Da die Bäume auch über die Dächer der anliegenden Gebäude ragten, wurden einzelne Äste eingekürzt bzw. entlastet.
Durch den Einsatz der Hubarbeitsbühne können solche Projekte sicher und effektiv ausgeführt werden.
Ein Beispiel für situationsbezogene Baumpflege ist der Baumstandort in direktem Umfeld mit Bebauung. Häufig ist der Anlass zu einer Kronenpflege das Freistellen von Gebäuden, Fassaden oder Dächern.
Oft sind es aber auch benachbarte Liegenschaften oder die Verkehrssicherheitspflicht, die eine Kronenpflege sinnvoll macht und den Baum langfristig gesund erhält.
Werden diese Anforderungen aus dem Baumumfeld frühzeitig erkannt, ist es möglich, Kronenschnittmaßnahmen baumphysiologisch sinnvoll durchzuführen. Durch fachgerechte Kronenpflege wird der Baum langfristig habitusgerecht an seinem Standort erhalten. Wird die Baumgesundheit berücksichtigt, unterstützt das auch die Verkehrssicherheit eines Baumes.
Die drei Bilder geben einen Einblick in Schnittmaßnahmen, die das Wuchsbild eines Baumes erhalten und gleichzeitig die angrenzenden Gebäude angemessen freistellen.
Die Fotos zeigen eine Catalpa in Osthofen vor und nach dem Kronenschnitt, der in erster Linie der Freistellung von Dach und Fassade galt.
Behandlung von gekappten Kronen
Ein häufiges Beispiel folgeträchtiger Fehlentscheidungen sind Baumkappungen.
Kappungen sind nicht fachgerechte, zu starke Rückschnitte, die den Verlust der natürlich entwickelten Krone darstellen.
Diese Kappungen führen zur Lebensverkürzung von Bäumen und zur Verminderung der Verkehrssicherheit. Weder der Laubfall noch der Zuwachs von Baumkronen wird dadurch kontrolliert oder vermindert. Diese Schnittmaßnahmen beruhen auf falscher Beratung und mangelnder Fachkenntnis.
In den Folgejahren einer Kappung treten Faulstellen an Schnittwunden und im Holzkörper selbst auf. Ehemals gekappte Bäume sollten kontrolliert und durch Kronenschnittmaßnahmen gepflegt werden. Die Pflegekosten ehemals gekappter Bäume stellen im Vergleich zu fachgerechter, nachhaltiger Baumpflege einen Mehraufwand an Kosten und Arbeit dar. Durch die Kappung treten Wuchsanomalien auf und der Habitus von Bäumen wird zerstört.
Diese alten Kastanien in Mainz wurde vor Jahren direkt in Stammnähe gekappt. Die Fotos zeigen die Entwicklung von Faulstellen im Stammbereich und das Absterben von Starkästen. Diese Starkäste müssen häufig in den Jahren nach der Kappung entlastet oder, wie in diesem Fall entnommen werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Anhand der Fotos wird der Verlust des natürlichen Wuchbildes sehr deutlich und das Ausmaß der Schädigungen am Baum selbst durch die Faulstellen ist zu erkennen.
Kronensicherung
Zur Erhaltung von manchen Bäumen kann es notwendig sein, Kronensicherungen einzubauen. Diese werden bei Bedarf zur Unterstützung von Baumkronen eingebaut. Unsere Kronensicherungssysteme bestehen aus baumschonenden Hohltauseilen. Mit den Hohltauseilen werden die verschiedenen Kronenteile verbunden und gesichert.
Die Abbildungen zeigen den Einbau der Kronensicherungssysteme mit den sogenannten Halteschlaufen an den Ästen eines Ginkgos in Niederösterreich.
Mit der Festlegung und Koordination der Baumpflegemaßnahmen an diesem
einzigartigen Baum wurde Anja Ueberschär (Landshut/Bayern; Baumpflegerin@web.de) beauftragt. Die Ausführung der Arbeiten fand in
Kooperation mit uns in Niederösterreich statt.
Das Beispiel dieses Baumes zeigt, dass Kronensicherungen individuell angepasst und eingebaut werden müssen zum Erhalt der Verkehrssicherheit und der Baumgesundheit.
Im Fall des gezeigten Beispiels wurden auf zwei Etagen in der Baumkrone Sicherungen eingebaut. Die untere Kronensicherung verbindet die Hauptstämmlinge oberhalb des Stammzwiesels.
Im oberen Kronenbereich wurden die Starkästen und deren Verzweigung miteinander verbunden.
Die beiden Fotos zeigen den Einbau der Kronensicherung mit den sogenannten Halteschlaufen.
Diese Kronensicherung wurde in Verbindung mit einer Kronenpflege aus Gründen der Verkehrsicherheit eingebaut. Das Pflegekonzept für diesen Baum beinhaltete den Rückschnitt in Form einer leichten Kronenpflege, um Totholz zu entfernen und Fehlentwicklungen in der Kronen zu korrigieren.
Durch den Schnitt werden einschätzbare Sollbruchstellen bzw. ausbruchgefährdete Äste entfernt oder entlastet. Die zusätzliche Kronensicherung in Verbindung mit der Kronenpflege schützt den Baum vor Ausbruch von Kronenteilen.
Kronensicherungen müssen kontrolliert werden, um mechanische Beschädigungen aus dem Umfeld zu verhindern und dem Einwachsen der Baumrinde vorzubeugen.
Die Kontrolle der Kronensicherung in individuellem Turnus dient ebenfalls zur Untersuchung der Stabilität in der Baumkrone und dem Verhalten der gesicherten Äste bei Belastungen, wie Starkwinden oder durch Fruchtbehang etc..
Ein anderes Beispiel für Kronensicherung und deren individueller Notwendigkeit zur Sicherung einer Baumkrone, ist das Beispiel der Eiche in Nieder-Olm.
Die Fotos zeigen hier die sogenannten Halteschlaufen an einem Starkast im oberen Bereich der Baumkrone.
Die Kronensicherung wurde nach einem Blitzschlag in den Stammkörper des Baumes zur Erhaltung der Verkehrssicherheit eingebaut.
Einflüsse wie diese können eine Kronensicherung zur Erhaltung der Baumgesundheit sinnvoll machen.
Werden die eingebauten Kronensicherungen regelmäßig kontrolliert, kann auch die Reaktion der Baumkrone auf den Einbau eingeschätzt werden. Ist es erforderlich kann die Kronensicherung bei Bedarf neu angepasst und verbessert werden.
In der Vergangenheit wurden Kronensicherungen in den Holzkörper eingebaut und die Astpartien mit Stahlseilen verbunden. Das sogenannte Verbolzen von Kronenteilen besteht aus Gewindestangen, die in den Holzkörper eingeschraubt werden und durch Stahlseilverbindungen miteinander befestigt sind.
Das wird heute nur noch selten vorgenommen, da die Hohltauseile eine verletzungsfreie und baumschonende Methode zur Sicherung von Bäumen darstellen.
Die Drahtverspannungen besitzen außerdem den großen Nachteil, dass sie oft schwierig auszubauen sind und in den Holzkörper über Jahrzehnte einwachsen. Eines der Fotos zeigt im Detail die sogenannte Verbolzung an einem Starkast der Sophora, von dem aus zwei Stahlseile zu den anderen Kronenteilen führen.
Das Beispiel der Sophora in Stuttgart zeigt die bestehenden Stahlseilverbindungen einer alten Kronensicherung, die aufgrund des hohen Baumalters und der Wuchsentwicklungen in der Krone nicht ausgebaut werden konnte.
Da der Ausbau der Stahlseile zur Beschädigung der Krone und des gesamten Baumes führt, fiel die Entscheidung für eine weitere Kronensicherung in Verbindung mit einer Kronenpflege.
Die Fotos zeigen den Einbau der Kronensicherung mittels Hohltauseilen. Im Vordergrund sind die Versorgungsleitungen im Straßenbereich erkennbar und die darüber befindliche zu sichernde Baumkrone.
In diesem Fall wurden zur Sicherung weiterer Astpartien Hohltauseile eingebaut, um den Baum verkehrssicher zu machen.
Das Foto zeigt einen der zu sichernden Starkäste über dem Straßenbereich.
